FAMILIE AM LIMIT?

Auswirkungen von Kriegen und Konflikten in den Herkunftsländern auf das Familienleben von Migrant*innen in Deutschland und Strategien für mehr gegenseitiges Verständnis

Beratung

12.12. 2023 - Von 12.00 bis 18:00Uhr

Wenn in der ersten Heimat Angehörige, Freund:innen und Bekannte von in Deutschland lebenden Menschen in Gefahr sind, hat dies Folgen für das Familienleben. Der Alltag ist geprägt von Sorge und Angst um das Wohlergehen der Menschen: 24 Stunden läuft der Fernseher, ständig treffen neue Schreckensmeldungen ein, mehrmals täglich wird telefoniert und an Schlaf ist kaum zu denken…Wie wirken sich solche Ausnahmesituationen auf Familien aus? Was kann man tun, um die Folgen für Kinder und Eltern abzumildern? Nicht erst seit dem Konflikt in Israel/Palästina sind (Post)Migrant:innen in Deutschland in innerem Aufruhr. Schaut man sich die Hauptherkunftsländer von in Deutschland lebenden Menschen, die nicht aus EU-Ländern kommen, an, stellt man schnell fest: in vielen dieser Länder herrschen Kriege, Diktaturen, Krisen.
Spitzen sich die Konflikte zu, verhärten sich Meinungen und der Dialog zwischen den Communities, innerhalb der Communities und in den Familien wird schwieriger: schließlich geht es um Leben und Tod. Kriege, Kulturkämpfe, Politik und Wertekonflikte – es laufen unzählige Risse durch unsere Familien und Communities. Nahezu kein Familientreffen verläuft ohne ein Streitthema. Der Onkel mit Verschwörungsmythen, der homophobe Vater mit Liebe für Diktatoren, die wissenschaftsskeptische Mutter oder der radikalisierte Bruder – es findet sich immer jemand, der oder die eine destruktive Diskussion anfängt. Die Fronten der Geopolitik verlaufen zwischen und durch die Communities - manchmal sogar durch den Familientisch und das Schlafzimmer.

Welche Erfahrungen machen wir? Welche hilfreichen Erkenntnisse liefert die Wissenschaft? Welche Methoden gibt es, mit den psychischen Belastungen und den Streitigkeiten konstruktiv umzugehen?
Durch den Tag führt Max Gede. Das Programm und weitere Details werden nach Anmeldung per E-Mail versandt.

Die Fachveranstaltung am 12.12.2023 ist in drei ineinandergreifende Blöcke eingeteilt.
Nach einleitenden Grußworten möchten wir im ersten Block „Thesis“ Vertreter*innen aus den Communities zu Wort kommen lassen, um über die aktuelle Lage zu erzählen und anschließend die Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen zu Wort kommen zu lassen.
Im zweiten Block „Antithesis“ soll der kritische Blick der Wissenschaft auf unser Thema geworfen werden, der uns hilft, die Lage besser zu verstehen, einzuordnen und anzunehmen.
Im dritten Block „Synthesis“ möchten wir uns mit Methoden wie psychohygienischen Skills, Resilienz und Streitkultur auseinandersetzen, die uns helfen mit Belastungen umzugehen und darin vielleicht sogar ein Potenzial zu erkennen und zu nutzen.
Für Snacks und Kaffee ist gesorgt.

Anmeldungen bitte an veranstaltungen@bundeselternnetzwerk.de

PALAIS AM FESTUNGSGRABEN, AM FESTUNGSGRABEN 1
10117 BERLIN (IN DEN RÄUMEN DER STIFTUNG BILDUNG)


Wir freuen uns auf einen intensiven und empowernden Austausch!